Energiewende am Meer Großwärmepumpe

Energiewende am Meer mit Großwärmepumpe

In der dänischen Küstenstadt Esbjerg entsteht derzeit die größte Meerwasser-Wärmepumpe der Welt. Die Anlage soll ab 2024 das örtliche Kohlekraftwerk überflüssig machen und rund 25.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen.

Die Wärmepumpe funktioniert im Prinzip wie eine Wärmepumpe im Wohnhaus: Sie nutzt die Wärme ihrer Umgebung, in diesem Fall das Meerwasser. Das Wasser wird von Pumpen im Hafen in sechs Metern Tiefe angesaugt und dem Meerwasser dann rund drei Grad Wärme entzogen. Diese Wärme wird wiederum von einem Kältemittel aufgenommen, das dabei verdampft und anschließend von Kompressoren wieder verdichtet. So lassen sich durch die Kompressoren im großen Maßstab hohe Temperaturen erreichen. Mit dem Gas wird schließlich das Wasser für die Fernwärme-Heizungen erhitzt.

Die Kompressoren sind die größten Stromfresser im System. Aber die Stadt kann auf die Windenergie von den großen Offshore-Windparks vor der Küste zählen. Gerade im Winter produzieren die Windräder sehr viel Strom, der für die Großwärmepumpe genutzt werden kann. Für windschwache Tage gibt es auf dem Gelände einen riesigen Warmwasser-Tank als kurzfristige Reserve. Zudem ist ein Pellet-Heizkraftwerk mitgedacht, das ebenfalls für Wärme sorgen soll.

Das Vorhaben in Esbjerg ist ein Vorbild für andere Städte, die ihre Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien umstellen wollen. Auch in Deutschland gibt es bereits mehrere Großwärmepumpen-Projekte in Planung.

Konkrete Vorteile der Meerwasser-Wärmepumpe

  • Sie nutzt eine erneuerbare Energiequelle, die in Norddeutschland in großen Mengen verfügbar ist.
  • Sie ist relativ effizient und kann mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden.
  • Sie kann große Mengen an Wärme erzeugen und damit mehrere Tausend Haushalte versorgen.

Ausblick

Die Großwärmepumpe in Esbjerg ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren weitere Großwärmepumpen-Projekte in Norddeutschland und anderen Teilen Europas realisiert werden.

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